Praktikum bei PINA

Im Juli und August 2020 absolvierte Bettina Scheffknecht im Rahmen ihrer Ausbildung zur Sozialarbeiterin ein außertourliches Praktikum bei PINA. Sie verabschiedet sich mit einem Resüme, das wir an dieser Stelle veröffentlichen dürfen.

„Neue Autorität“ hieß es. Mir war der Begriff zwar nicht ganz fremd, konnte aber auch nicht wirklich was damit anfangen. „Stärke statt Macht“ ... klingt eigentlich ganz einfach. Für mich stellte sich heraus, dass dem aber nicht so war. Wie viele andere auch habe ich in meiner Kindheit erfahren, wie Erwachsene versuchten, den Kindern gegenüber die „Oberhand“ zu behalten, was oft mit Druck, Strafen und Angst einherging. Für mich war dies die „Normalität“ und kannte auch nichts anderes, bis ich nach meinem 22. Lebensjahr das Konzept der „Neuen Autorität“ kennenlernen durfte. 

PINA war für mich bis zu meinem Langzeitpraktikum in der Kinder-und Jugendhilfe noch ein komplett fremder Begriff und konnte mir nicht viel darunter vorstellen. Mein Interesse führte mich schnell dazu, mir direkt vor Ort einen Eindruck zu machen. Das gesamte Team empfang mich herzlichst und äußerst wertschätzend und nahm sich genügend Zeit, mir einen Einblick in die Arbeit zu ermöglichen. Meine Neugier ließ nicht locker und verführte mich dazu, ein Sommerpraktikum bei PINA zu starten. 

Im Juli 2020 startete ich mein zweimonatiges Praktikum bei PINA. Zu Beginn wurde das Konzept, nachdem gearbeitet wird und welches auch den Familien weitergegeben wird, mir näher gebracht. Im Praktikum war ich in der direkten Arbeit in den Familien tätig. Als relativ junge angehende Sozialarbeiterin in Ausbildung stieß ich des Öfteren auf Eltern, die mit einer gewissen Skepsis und Vorsicht mir gegenüber traten. Der ständige Austausch und das Reflektieren im Team sowie der Rückhalt und die Anleitung meiner Praxisanleiter gab mir die Sicherheit und die Möglichkeit, professionell und eigenständig agieren zu können.

Für mich symbolisierte das Team eine gewisse „Ankerfunktion“, die mir einen gewissen Freiraum für neue Erfahrungen zur Verfügung stellten, aber auch als Schutz und Rückhalt für herausfordernde Situationen dienten. In dieser kurzen, aber intensiven Zeit bei PINA konnte ich viele neue Erkenntnisse und Einsichten in der direkten KlientInnenarbeit gewinnen, aber auch die Wichtigkeit eines verlässlichen Teams erfahren.   

Was macht PINA so besonders? Für mich ist PINA eine Institution mit einem außergewöhnlich familiären und starken Teamzusammenhalt. Zudem ist jede MitarbeiterIn vom Konzept der „Neuen Autorität“ überzeugt und lebt diese Haltung, indem er/sie auf diese Art und Weise den KlientInnen gegenübertritt.   

Bettina Scheffknecht, September 2020