Die Haltung der verbindenden Autorität

Kursnummer: 250101

  

Kurzbeschreibung


Wie navigiert man als Berater:innen in den vielfältigen Schwierigkeiten und Fragestellungen von Eltern und Jugendlichen beim Erziehen und Erwachsenwerden? Mit einem `Kompass von Haltungen und Beeinflussungsstrategien‘ wird eine Palette von Haltungen und Handlungen der verbindenden Autorität und des gewaltfreien Widerstands beschrieben, die Hilfreich sind, einen 'Kurs' in der Beratung zu finden, zu halten oder zu ändern.

Kursdaten auf einen Blick

22.01.2025
Kursbeginn

2 Tage (16 UE)
Dauer

Feldkirch
Veranstaltungsort

350,00 EUR
 Preis pro Teilnehmer

Detaillierte Kursbeschreibung

Verbindende Autorität bietet die Fähigkeit, Schwierigkeiten im Leben zu verstehen, aber auch den Mut diese in Frage zu stellen und zusammen mit den Beteiligten wertvolle Änderungen zu erreichen. Der Ansatz bietet konkrete Interventionen in verschiedene Kontexte (Familien, Jugendhilfe, Schulen, Gemeinden, Organisationen). Methoden helfen aber nicht, wenn das Bewusstsein der grundlegenden Philosophie und Haltung hinterherhinkt. Gewaltfreier Widerstand und Systemische Grundlagen sind eine wichtige Basis um sich den Gedanken der verbindenden Autorität zuzuwenden und mit diesem Konzept zu arbeiten. Reflektion über die eigene Haltung ist dabei noch wesentlicher als Kenntnis von Interventionen. Mit einer entsprechenden Haltung wird eine Intervention erst wertvoll und wirksam. 

Gut begonnen ist halb gewonnen
Das Focus dieses Seminars ist die Gestaltung konstruktiver Allianzen, nicht nur zwischen Eltern und Kindern, aber auch, oder vielleicht zuallererst, zwischen uns, den Elternberatern und Eltern. Es ist sehr wertvoll, das als parallelen Prozess ernst zu nehmen. 
Jedes Treffen mit Eltern beginnt mit einer guten Beziehung. Was sind die Bedürfnisse der Eltern, der ganzen Familie? Wie stellen wir sicher, dass Eltern sich gehört und verstanden fühlen und dass sich eine konstruktive Allianz entwickelt? Wie können wir Vertrauen aufbauen und in gutem Verständnis zusammen arbeiten? Das ist manchmal eine Herausforderung, aber es kann nicht genug betont werden, wie wichtig es ist: für das Wohlbefinden der Eltern und ihrer Kinder, aber auch weil die Qualität der Beziehung ein konsistenter Prädiktor für den Behandlungserfolg ist.

Autorität ist keine Eigenschaft, sondern eine Beziehung
Therapie und Beratung verstehen sich in erster Linie als `Ermöglichungsarbeit‘. Als Elternberater sind wir aber nicht nur `Helfer‘, sondern auch Autoritätspersonen, wie kontraintuitiv das vielleicht auch erscheint. Wenn es zu Gewalt kommt, ist es unsere berufliche und ethische Verantwortlichkeit, unsere Klient:innen davon abzuhalten. Wie können wir den Mut aufbringen, klare Grenzen zu setzen bei bedenklichen Situationen in Familien? Unsere `Autorität‘ soll jedenfalls verbindend sein! Die grundlegenden Prinzipien der verbindenden Autorität, basierend auf gewaltfreiem Widerstand und Systemtheorie, geben uns dafür die Sprache und die Haltung, dies auf respektvolle Weise zu realisieren. 

Haltung ist eine kleine Sache, die einen großen Unterschied macht. 
Haltung durchdringt unser Denken, Fühlen und Handeln und Eltern und Kinder spüren das. Sowohl Vertrauen aufbauen als Gewalt im Frage stellen braucht Ruhe, Empathie, Präsenz, den Zauber der Neugierde und nicht urteilen, sondern beharrlich unterstützen.
Es bedeutet auch einen Wechsel des Fokus: von pädagogischem und psychologischem Wissen zu unserer persönliche Haltung als Professionelle, und mehr noch als Mensch. 
Es kommt nicht primär darauf an was man tut, sondern viel mehr, wie man es tut. Hierbei ist auch wichtig sich seiner körperlichen Sprache, Handlung und seines Tons bewusst zu sein. In diesem Seminar wird dieses Bewusstsein in praxisnaher Reflektion und Übungen angewendet. 

Ein Kompass gibt Richtung und Kurs.
Weil es nicht immer einfach ist, einen klaren Kurs in der Beratung zu wählen, hat die Referentin Eliane Wiebenga gemeinsam mit Hans Bom einen „Kompass von Haltungen und Beeinflussungsstrategien“ entwickelt: ein dynamisches Navigationswerkzeug in unser manchmal komplizierten Arbeit. Es ermöglicht ein flexibles Vorgehen, in einem angemessenen Verhältnis zum Ernst der Lage. Es gibt kein Richtig oder Falsch: jeder Ansatz hat seine Stärken und Schwächen. Die Balance ist in jedem Fall anders.
Teilnehmende werden in diesem Seminar eingeladen, den Kompass zu nutzen für die Reflektion über eigene, praktische Situationen und Fälle.


Wir bieten in unseren Seminaren jeweils zwei reduzierte Plätze für Student:innen an (Reduktion = 33,33 Prozent). Wenn du einen davon ergattern willst, schreib ein Mail an info@pina.at mit deinem Student:innenausweis im Anhang.

   

ReferentIn
Eliane Wiebenga

ist eine klinische Psychologin und Psychotherapeutin, die auf systemische Therapie (Familientherapie und Elternberatung) spezialisiert ist und sich seitdem auf die Neue Autorität und den gewaltfreien Widerstand spezialisiert hat.

Bei der internationalen Konferenz zur Neuen Autorität 2021 hat sie den Begriff der „Verbindenden Autorität“ eingeführt, der von vielen führenden Kolleg:innen sofort übernommen wurde. Natürlich stecken hinter dem veränderten Begriff auch einige spannende, neue Überlegungen zum Konzept.

Weitere Informationen zur Veranstaltung

ReferentIn:
Eliane Wiebenga

Zielgruppe:
Pädagogische Fachkräfte, Sozialarbeiter_innen, Psycholog_innen, Psychotherapeut_innen, Sozialbetreuer_innen, Familienhelfer_innen, Sozialpädagog_innen, Coaches für Neue Autorität, Ärzt_innen, Absolvent_innen des Grundkurses für Neue Autorität, Jugendarbeiter_innen, Supervisor_innen, Coaches, Lehrpersonen


Kursdauer:
22.01 - 23.01.2025 (09:00-17:00)
Preis pro Teilnehmer (netto):
350,00 EUR

Max. Teilnehmerzahl:
24

Restplätze
19