Umgang mit Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen

Kursnummer: 270609

Beziehungssicherheit und „Sichere Autorität“ in der Begleitung von Familien in Krisen - für Fachkräfte, die mit Kindern, Jugendlichen und Familien in stationären oder ambulanten Kontexten arbeiten


Unser Angebot auf einen Blick

09.06.2027
Kursbeginn

2 Tage (16 UE)

18
freie Plätze

405,00 EUR
 Preis pro Teilnehmer

Detaillierte Kursbeschreibung

Wenn das Leben für ein junges Menschenkind unerträglich wird, geraten Familien und Fachkräfte in einen Sturm aus Angst, Dringlichkeit und Liebe. In solchen Momenten brauchen Eltern und Kinder nicht mehr Kontrolle, sondern Ruhe, Präsenz und Verbindung.

Die Arbeit mit jungen Menschen, die sich selbst verletzen oder den Wunsch zu sterben äußern, berührt zutiefst. Ihr Schmerz, ihr Schweigen oder plötzliche Ausbrüche können Angst und Hilflosigkeit auslösen. Eltern und Fachkräfte schwanken oft zwischen Überaktivität und Rückzug – nicht aus Gleichgültigkeit, sondern weil ihre Fürsorge so groß ist, dass sie schmerzt.

Seit über 25 Jahren begleitet Kathelijne van Dongen Jugendliche und Familien im Umgang mit Selbstverletzung und Suizidalität. Aus dieser Erfahrung entwickelte sie mit dem Ansatz der „Connecting Authority“, der Elemente aus der Gewaltfreien Widerstandspraxis (NVR), der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT) und der systemischen Familientherapie vereint. Sie ist zudem Gründerin der Initiative Safe Authority, die Eltern und Fachkräfte darin unterstützt, emotionale und relationale Sicherheit angesichts destruktiver Verhaltensweisen zu schaffen.

Diese zweitägige Fortbildung bietet eine praxisnahe Erkundung, wie wir als Fachpersonen Eltern und Kinder in den dunkelsten Momenten begleiten können – mit Mut, Ruhe und Mitgefühl.

Inhalte der Fortbildung

  • Die Kraft der Ko-Regulation: Wie wir selbst zur Ruhe im Sturm werden können – nicht durch Unterdrückung von Gefühlen, sondern durch emotionale Verfügbarkeit und innere Erdung.

  • Eltern ver-ankern: Wege, Eltern darin zu unterstützen, nach Krisenmomenten wieder in Kontakt mit sich und ihrem Kind zu treten – damit Heilung gemeinsam beginnen kann.

  • Beziehungsorientierter Widerstand: Selbstzerstörerischem Verhalten mit Klarheit und Gewaltfreiheit begegnen – statt mit Kontrolle, Rückzug oder Verzweiflung.

  • Von Angst zu Verbindung: Eltern darin stärken, der Verzweiflung ihres Kindes zu begegnen, ohne in Schuldgefühle oder Panik zu verfallen.

  • DBT-inspirierte Prinzipien wie Validierung, Achtsamkeit und Belastungstoleranz, übertragen auf die Beziehung zwischen Eltern, Fachkräften und Jugendlichen.

  • Wiederherstellung von Sicherheit und Struktur in Familien und Teams durch transparente Kommunikation, gemeinsame Wachsamkeit und kleine Akte der Fürsorge.

  • Systemisches Denken: Suizidalität verstehen als Beziehungsruf nach Sicherheit, Anerkennung und Zugehörigkeit – nicht als isoliertes individuelles Problem.

Lernprozess

Die Fortbildung kombiniert kurze theoretische Inputs mit Reflexion, Selbsterfahrung und dialogischem Austausch. Anhand realer Fallbeispiele erforschen wir die oft unausgesprochenen Gefühle in Teams – Angst, Schuld, Liebe und Hoffnung – und entwickeln Wege, der Hoffnungslosigkeit zu widerstehen.

Die Teilnehmenden erleben die Tage als sowohl fachlich fundierend als auch persönlich transformativ – als Raum, in dem professionelles Wissen und menschliche Begegnung zusammenfinden.

Zielgruppe

Diese Fortbildung richtet sich an Fachkräfte, die mit

  • Kindern und Jugendlichen in stationären, klinischen oder Krisensettings arbeiten,

  • Therapeut:innen, Sozialarbeiter:innen, Pädagog:innen und Teamleitungen,
    die Beziehungssicherheit, Ko-Regulation und „Connecting Authority“ in ihre tägliche Arbeit integrieren möchten.

Wir bieten in unseren Seminaren jeweils zwei reduzierte Plätze für Student:innen an - die Ermäßigung beträgt 33,33 Prozent. Wenn du einen dieser Plätze ergattern willst, schreib eine Mail mit einem Student:innenausweis im Anhang an info@pina.at.

Wir mögen Gruppen -  und du den Rabatt!

Ab 5 Teilnehmer:innen pro Seminar oder Lehrgang erhältst du automatisch 10% Rabatt.

Wichtig: Der Rabatt gilt NUR, wenn du in einer einzigen Buchung direkt 5 Personen anmeldest. Nachträglich können wir leider keine Rabatte gewähren.  Aber keine Sorge: Du kannst Personen auch als „No Name“ anmelden und uns später die Namen per Mail schicken.

Kursdauer

09.06 - 10.06.2027 (09:00-17:00)

Kursort

Feldkirch
PINA
Schubertplatz 3
AT-6800 Feldkirch

Zielgruppen

Pädagogische Fachkräfte, Sozialarbeiter:innen, Psycholog:innen, Psychotherapeut:innen, Sozialbetreuer:innen, Familienhelfer:innen, Sozialpädagog:innen, Coaches für Neue Autorität, Führungskräfte, Ärzt:innen, Absolvent_innen des Grundkurses für Neue Autorität, Jugendarbeiter:innen, Supervisor:innen, Coaches, Lehrpersonen, Kindergärtner:innen, Kleinkindbetreuer:innen

Kathelijne van Dongen

Kathelijne ist systemische Familientherapeutin,  mit Schwerpunkten in Psychiatrie und Suizidalität. Sie ist  am LUMC Curium (Akademisches Zentrum f. Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uni Leiden) tätig, wo sie das Elterntraining "Verbindend Gezag" für Familien mit suizidalen Jugendlichen entwickelt hat.  Zusätzlich betreibt sie eine eigene Praxis für Familien- und Paartherapie und ist Gründerin einer Schulungs- und Beratungsagentur für Nonviolent Resistance (NVR) und Verbindend Gezag. Ihre Arbeit zeichnet sich durch innovative Ansätze zur Unterstützung von Eltern und Jugendlichen aus, insbesondere durch die Integration von bewährten therapeutischen Methoden.